St. Aegyd am Neuwalde
Bezirk Lilienfeld
Rund 18 km südlich von der Bezirkshauptstadt Lilienfeld im oberen Tal der Unrecht Traisen liegt die Gemeinde St. Aegyd am Neuwalde.
Im 18. und 19. Jahrhundert nahm der Ort einen Aufschwung, als in der frühneuzeitlichen Kleineisenindustrie eine erste Industrialisierung einsetzte. Damals kamen viele Facharbeiter in das obere Traisental. Auch die Forstwirtschaft benötigte Arbeitskräfte. So kam eine geschlossene Gruppe von Protestanten aus dem Salzkammergut auch nach St. Aegyd. Daher liegt der Anteil der Protestanten noch heute über dem österreichischen Durchschnitt.
In den Jahren 1810 bis 1820 entstanden die Stahlguss- und Drahtseilwerke, ab 1869 St. Egydi Eisen- und Stahlindustrie Gesellschaft. In der Wirtschaftswunderzeit galt St. Aegyd als regionales Zentrum der Textilmodeerzeugung.
Gegen Ende des 2. Weltkriegs bestand das KZ-Nebenlager St. Aegyd am Neuwalde, ein Nebenlager des KZ Mauthausen. Bis zu 300 Häftlinge wurden hier als Zwangsarbeiter für die Lagererrichtung, Kfz-Motoren-Herstellung und den Straßenbau eingesetzt.
Heute ist St. Aegyd Standort für innovative Technik, kulinarische Vielfalt und nordischen Schisport.