Universum Nestelberg

Universum Nestelberg
Leben im einsamsten Dorf Niederösterreichs

Die Mitte des 18. Jahrhunderts gegründete Holzfällersiedlung Nestelberg zählt zu den entlegensten Orten Österreichs. Gegründet von den Kartäusern wurde das Dorf von den Holzarbeitern geprägt. Als Mitte des 19. Jahrhunderts der damalige Eigentümer Graf Festetics rund 200 Hektar an die Nestelberger Bevöllkerung verschenkte, gründeten diese die Kommune Nestelberg. Bis heute werden die Wälder, Almen und Weiden gemeinsam bewirtschaftet. Die extreme Abgeschiedenheit Nestelbergs erforderte eine möglichst autarke Lebensführung, praktisch alle Holzknecht-Familien betrieben im Nebenerwerb kleine, meist von den Frauen betreute Landwirtschaften zur Selbstversorgung. 1861 wurde sogar eine eigene Schule gegründet, die bis 1976 bestand.

Bis in die Nachkriegsjahre war Nestelberg nur über Fußwege erreichbar. Erst in den 1960er-Jahren wurde der Ort mit einer Straße erschlossen und an das öffentliche Strom- und Telefonnetz angebunden. Mit dem Einzug der modernen Zeit und der Rationalisierung der Holzarbeit beschleunigte sich aber auch die Abwanderung. Heute sind nur noch wenige Häuser dauerhaft bewohnt, die meisten Liegenschaften dienen als Zweitwohnsitze und Wochenend-Domizile. Die Filmchronisten treffen die letzten Vertreter der alten Nestelberger Bevölkerung, die noch vom fast völlig von der Außenwelt abgeschiedenen Leben in vormodernen Zeiten berichten. Durch die spannende Dorfgeschichte führt die Gaminger Historikerin Christa Bauer.

Film: TV Original