Neues von Gestern

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Die Geschichte des Scheibbser Erlaftal-Boten

Der 1890 gegründete und im Jänner 1891 erstmals regulär erschienene Erlaftal-Bote prägte über 100 Jahre lang die regionale Berichterstattung im Bezirk Scheibbs. Das vom Druckereibesitzer Rudolf Radinger initiierte Medienunternehmen setzte von Anbeginn auf die tiefe Verankerung in der Region. Dazu wurden in den einzelnen Gemeinden Korrespondenten angeworben, die für lokale Berichte aus erster Hand sorgten. Die Produktion des Wochenblattes erfolgte in der eigenen Scheibbser Druckerei. Anfangs musste jeder Buchstabe der Zeitung mit den damaligen Bleilettern noch mit der Hand gesetzt werden, jedes einzelne Blatt Papier war handgedruckt. Der Erlaftal-Bote überdauerte die Zäsuren und Wirren der Zeit; nur kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Lokalzeitung von den Nazis als explizites Propagandamedium für den „totalen Krieg“ missbraucht.

In den Nachkriegsjahren konnte das Blatt seine Position als wichtigstes Lokalmedium behaupten. Unter Chefredakteur Karl Fehringer initiierte der Erlaftal-Bote wichtige karitative Projekte und stellte große Hilfsaktionen – etwa für Rumänien nach dem Fall des kommunistischen Regimes oder auch für Flüchtlinge des Jugoslawien-Kriegs – auf die Beine. 2002 wurde die Lokalzeitung nach 112-jähriger Geschichte an die Niederösterreichischen Nachrichten verkauft. Für die Filmchronisten lässt der letzte Eigentümer Gerhard Radinger, der Urenkel des Gründers, die Geschichte des Erlaftal-Boten noch einmal Revue passieren. Ehemalige Redakteure von damals kommen zu Wort und ein früherer Setzer der Zeitung demonstriert mittels originaler Maschinen aus der alten Druckerei, wie der Erlaftal-Bote vor 50 Jahren produziert worden ist.

Der Film steht in Kürze zur Verfügung!

Film: TV Original