Heisse Häuser
Traditionelle Dörrhäuser in Hofstetten-Grünau
Nach uralter Tradition wurden im gesamten Pielachtal Zwetschken, Birnen, Kirschen und Äpfeln in Dörrhäusern haltbar gemacht. Diese eigens errichteten Zweckgebäude, im Volksmund „Diaheisln“ bezeichnet, gehörten zur Basisinfrastruktur der bäuerlichen Selbstversorgung und waren früher Bestandteil fast jeder Landwirtschaft. Errichtet wurden sie aus Brandschutzgründen immer in Respektabstand zu den Höfen, bis Mitte des 20. Jahrhunderts prägten die rauchenden Dörrhäuser im Herbst das Landschaftsbild des gesamten Pielachtals.
Die ursprüngliche Funktion der Dörrobstgewinnung geriet mit dem Aufkommen von Handelswaren und der zunehmenden Industrialisierung der Lebensmittelproduktion nach und nach in den Hintergrund. Versuche, diese traditionsreichen landwirtschaftlichen Produkte systematischer zu vermarkten, blieben auf halbem Weg stecken. Dennoch halten einige Bauern bis heute an ihren Dörrhäusern fest. In Hofstetten-Grünau besuchten die Filmchronisten einen traditionellen Betrieb, der nach wie vor Dörrobst für den Eigenbedarf sowie den Abhof-Verkauf herstellt; im Nachbarhof wurde nach vielen Jahren des Stillstandes das alte noch vollkommen original erhaltene „Diaheisl“ erstmals wieder zum Leben erweckt.