Die Holzknechte vom Engeltal

Die Holzknechte vom Engeltal
Vergessene Waldarbeiter-Geschichte in St. Veit/Gölsen

Das St. Veiter Engeltal führt hinauf in alpine Regionen, die bis heute vom Stift Lilienfeld verwaltet werden. Im 18. Jahrhundert wurden Holzknechte aus dem Salzkammergut geholt, um die Wälder des Engeltals zu roden. Die Bearbeitung der steilen Berghänge erforderten ganz spezielle Qualifikationen. Diese brachten die Holzknechte aus Oberösterreich ebenso mit wie ihren evangelischen Glauben. So entstand im entlegenen Engeltal eine kleine evangelische Gemeinde mit einem eigenen Bethaus. Die Holzknechte errichteten Siedlungen und erstaunliche Infrastrukturen für die Holzbringung. Gebaut wurden eindrucksvolle Riesen und sogar eine eigene Waldbahn.

Johann Schweiger, wie schon sein Vater Förster im Revier Wiesenbach, hat über viele Jahre historische Unterlagen gesammelt. In vielen Gesprächen mit den alten Holzknechten ist es ihm gelungen, nach und nach die Lebenswelten der Waldarbeiter des Engeltals zu dokumentieren und damit ein praktisch schon vergessenes Kapitel der Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Gölsentals zu rekonstruieren. Ein Höhepunkt war dabei die Restaurierung einer Holzknecht-Hütte samt originaler Ausstattung. Hoch oben über St. Veit ist dabei eines der schönsten und stimmigsten Heimatmuseen des Landes entstanden. Für die Filmchronisten hat Ernst Rauch, einer der letzten Zeitzeugen des alten Holzknecht-Lebens mit Johann Schweiger noch einmal die Hütte, in der er sein halbes Arbeitsleben verbrachte, besucht und erinnert sich.